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Psychische Belastungen

Im Folgenden bekommen Sie einen Überblick über psychische Belastungen und was Sie dagegen tun können.

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Babyblues

Babys und Kinder brauchen ein liebendes und stabiles Umfeld, damit sie sich bestmöglich entwickeln können. Die meisten Eltern wissen das. Gleichzeitig kann das großen Druck erzeugen. Jede Familie ist unterschiedlich und hat mit ihren eigenen Herausforderungen zu kämpfen – die „perfekte Familie“ gibt es nicht. Gerade die Zeit rund um die Geburt ist oft seelisch sehr belastend.

Depression

Bei einer Depression ist man ständig traurig und unglücklich. Depressionen können in jedem Lebensabschnitt auftreten. Eine Depression während der Schwangerschaft nennt man präpartale Depression. Von einer postpartalen Depression spricht man, wenn sie im ersten Jahr ab der Geburt auftritt. Die Symptome in der Schwangerschaft und in der frühen Elternschaft sind die gleichen wie zu jedem anderen Zeitpunkt im Leben. Nach der Geburt müssen sich Mütter um ihr Baby kümmern. Die Depression erschwert diese Aufgabe. Außerdem sind postpartale Depressionen oft schwerer zu erkennen. Schließlich sind Eltern durch die Versorgung ihres Kindes häufig müde und leiden unter Schlafentzug. Manche Symptome ähneln auch dem sehr häufigen Babyblues. Depressionen sind behandelbar: Durch professionelle Unterstützung kann die seelische Gesundheit wiederhergestellt werden.

Welche Symptome haben Sie bei einer Depression?

Symptome können sein: 

  • andauernde schlechte Stimmung, Hoffnungslosigkeit
  • Gefühl der Leere und Traurigkeit
  • Gefühle der Wertlosigkeit, Gereiztheit, Schlaflosigkeit
  • Veränderungen im Appetit
  • Gefühl, man schade dem Baby oder man sei kein gutes Elternteil
  • nicht erklärbare Angst um das Baby
  • wiederkehrende negative Gedanken oder Wunsch nach „Flucht“ oder alles hinter sich zu lassen

Das alles kann von starken Schuldgefühlen oder Scham begleitet sein. Es ist jedoch kein Zeichen von Schwäche, wenn Sie Hilfe in Anspruch nehmen. Suchen Sie bei anhaltenden Symptomen über zwei Wochen unbedingt eine Ärztin, einen Arzt oder eine Psychotherapeutin bzw. einen Psychotherapeuten auf.

Gibt es die postpartale Depression auch bei Männern?

Auch für den Vater bzw. anderen Elternteil kann die neue Rolle sehr herausfordernd sein und negative Gefühle auslösen. Oft sind die Symptome je nach Geschlecht anders: Während bei Frauen eher der Erschöpfungszustand im Vordergrund steht, neigen Männer zu Reizbarkeit, Aggressivität und unüberlegten Handlungen. Die postpartale Depression bei Männern ist hingegen noch sehr wenig erforscht. 

Man weiß jedoch: Es wirkt vorbeugend, wenn der Vater seine Beziehung zum Kind aktiv gestaltet und eine sichere Bindung aufbaut. Das kann sowohl Vater als auch Mutter vor der postpartalen Depression schützen. 

Nähere Informationen zur postpartalen Depression finden Sie im österreichischen Gesundheitsportal und auf der Website Geburtsinfo Wien.

Ängste

Angst ist eine normale Reaktion auf Stress, die normalerweise zeitlich begrenzt ist. Angststörungen unterscheiden sich jedoch von normalen Ängsten und Alltagssorgen. Sie sind stärker, dauern länger und können den Alltag erschweren. Wenn man schwanger ist oder ein neugeborenes Baby hat, ist es normal, sich um das Baby zu sorgen. Deshalb kann es schwieriger sein, eine Angststörung zu erkennen. Sollten Sie aber besonders große Angst haben, die sich negativ auf Ihren Alltag auswirkt: Wenden Sie sich an eine Fachkraft, die Ihnen weiterhilft. 

Symptome können sein:

  • Panikattacken: Ausbrüche extremer Angst und Panik, die überwältigend sind und sich schwer unter Kontrolle bringen lassen
  • Ängste und Sorgen, die immer wieder auftauchen und sich schwer stoppen oder kontrollieren lassen
  • Gereiztheit, Ruhelosigkeit, Anspannung, enges Gefühl in der Brust, Herzrasen oder Schlaflosigkeit

Wie können Sie psychischen Erkrankungen vorbeugen?

Psychische Erkrankungen lassen sich oft nicht vermeiden und haben verschiedene Gründe. Manchmal kann man die Wahrscheinlichkeit verringern, eine psychische Erkrankung zu entwickeln oder Belastungen verhindern.

Das können Sie selbst tun:

  • Sprechen Sie offen über Ihre Gefühle.
  • Wenden Sie sich an Vertrauenspersonen wie ein:e Freund:in, Ihre:n Partner:in, eine Hebamme oder andere Gesundheitsfachkräfte.
  • Teilen Sie sich die Pflege Ihres Kindes auf – nutzen Sie dafür den Papamonat und Elternkarenz von beiden Elternteilen.
  • Bauen Sie ein gutes soziales Netz auf. 
  • Versuchen Sie eine gesunde Paarbeziehung aufrechtzuerhalten, indem Sie sich bewusst Zeit zu zweit nehmen.

Psychische Erkrankungen sind weit verbreitet. Unabhängig von den Lebensumständen können sie jede:n treffen. Das Suchen von Hilfe ist ein mutiger und entscheidender Schritt, um wieder gesund zu werden. Es ist ein Zeichen von Stärke und Selbstfürsorge. 

Welche Unterstützung gibt es bei psychischen Belastungen?