Internationale Interessensgruppe zu Frühen Interventionen, Oktober 2015
Die Förderung der Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen durch die Erbringung nutzerorientierter Dienstleistungen, ist das Ziel des Europäischen Dachverbands der Dienstleistungsanbieter für Menschen mit Behinderungen (EASPD: European association of service providers for persons with disabilities). Durch seinen Einsatz uneingeschränkte Teilhabe aller Menschen mit Behinderung an und deren Eingliederung in unsere Gesellschaft zu ermöglichen, trägt der Dachverband zur Umsetzung der Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderung bei.
Der EASPD hat fünf „Spezielle Interessengruppen“ etabliert, wovon sich eine mit dem Thema Frühe Interventionen befasst. Das NZFH.at nahm im Oktober 2015 an einer Sitzung dieser Interessengruppe teil, um einerseits mehr über die Ziele und Aufgaben der Interessensgruppe in Erfahrung zu bringen und andererseits, um Stakeholder und Akteure auf internationaler Ebene kennenzulernen.
Die TeilnehmerInnen vertraten Organisationen aus hauptsächlich osteuropäischen Ländern, unter anderem Kroatien, Moldawien, Ukraine, Slowakei (vertreten durch die Organisation Socia) aber auch die Niederlande waren durch die Organisation SOFT Tulip vertreten. Allen anwesenden Organisationen bzw. Institutionen ist gemein, dass sie sich für Bewusstseinsbildung sowie Wissensvermittlung von Best Practice und Evidenz von Frühen Interventionen einsetzen.
Im Rahmen der Sitzung stellten die Teilnehmer diverse Projekte oder Umsetzungsmaßnahmen vor, die eben der Bewusstseinsbildung bzw. Wissensvermittlung im eigenen Land oder auch über die Grenzen hinaus dienen. Unter anderem wurde dabei das Erasmus+ Projekt „ICF-CY MedUse“ vorgestellt, das dazu beitragen soll, die internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen benutzerfreundlicher zu gestalten, um für mit Kindern und Jugendlichen mit besonderen Entwicklungsrisiken befassten Fachdisziplinen und Institutionen ein gemeinsames Kommunikationssystem zu entwickeln, das mehrdimensionale Diagnostik und Behandlung ermöglicht (www.icfcy-meduse.eu). Die ICF-CY ist gerade im Bereich Frühe Interventionen, Sozialpädiatrie und Integration besonders wichtig. Auch Österreich beteiligt sich an diesem Projekt durch die Organisationen S.I.N.N. Evaluation sowie InfoSoc in Graz.
Durch die Sitzung der Interessensgruppen Frühe Interventionen wurden nicht nur internationale Akteure miteinander vernetzt, sondern das Nationale Zentrum Frühe Hilfen Österreich konnte sich und seine Aufgaben in einem internationalen Rahmen präsentieren. Weitere Möglichkeiten zum Austausch bzw. zur vertiefenden Weiterbildung bietet die kommende Konferenz des EASPD zum Thema „Hands-on experiences in Early Childhood Intervention: from grassroots initiatives to national strategies“ vom 21.-22.April 2016 in Moldowa. Nähere Informationen zur Konferenz sind in Kürze auf der Homepage des EASPD zu finden.