Zielgruppen der Frühe-Hilfen-Netzwerke
Das Angebot der Frühe-Hilfen-Netzwerke richtet sich an (werdende) Eltern/Familien in belastenden Lebenssituationen. Der Fokus liegt hierbei auf den Zeitraum der Schwangerschaft und den ersten drei Lebensjahren des Kindes mit einer Ausweitung bis max. zum sechsten Lebensjahr des Kindes.
Eine Begleitung durch das regionale Frühe-Hilfe-Netzwerk kann durch folgende Belastungen induziert werden:
» Besondere soziale Belastungen, wie finanzielle Notlage, soziale Isolation oder
ungesicherter/unzureichender Wohnraum
» Besondere psychische Belastungen, wie psychische Erkrankung/Suchterkrankung der
Hauptbezugsperson oder der Partnerin bzw. des Partners , unerwünschte Schwangerschaft
» Spezifische Merkmale der Eltern, wie minderjährig, allererziehend, Behinderung oder
körperliche chronische Erkrankung der Hauptbezugsperson oder der Partnerin bzw. des Partners
» Erhöhte Fürsorgeanforderungen des Kindes, wie Frühgeburtlichkeit, Mehrlingsgeburt, Entwicklungs-
rückstand, Erkrankungen oder Behinderung
» Starke Zukunftsängste der Hauptbezugsperson(en)
» Schwierigkeiten in der Annahme/Versorgung des Kindes bzw. Störungen in der
Mutter-/Eltern-Kind-Interaktion
Wichtig ist eine Gesamteinschätzung der vorhandenen Belastungen und Ressourcen. Eine längerfristige Unterstützung und Begleitung im Rahmen des Frühe-Hilfen-Netzwerkes ist vorrangig für Familien notwendig, die über mehrere Belastungsfaktoren und wenig ausgleichende Ressourcen verfügen. Einzelnen Belastungsfaktoren, denen ausreichende Ressourcen gegenüberstehen, kann häufig durch die Vermittlung in spezifische weiterführende Angebote adäquat begegnet werden.
Familien, in denen eine akute Gefährdung des Kindeswohls auf Grund von massiven Belastungsfaktoren angenommen werden muss, sind nicht Zielgruppe der Frühe-Hilfen-Netzwerke, sondern müssen von der Kinder- und Jugendhilfe betreut und begleitet werden.
Ausführliche Erläuterungen zum Konzept Frühe Hilfen finden Sie im Bericht Frühe Hilfen - Eckpunkte eines „Ideal-modells“ für Österreich